Ökologischer Dünger für den Garten. Wie entsteht er?

Bei der Auswahl von Lebensmitteln im Laden achten wir immer häufiger darauf, ob sie aus ökologischem Anbau stammen.  Eine der Grundvoraussetzungen für eine nachhaltige Wirtschaft ist die Minimierung des Anteils von Chemikalien, die u.a. in Düngemitteln enthalten sind, zugunsten der Produkte organischen Ursprungs.  Natürliche Düngemittel können wir selbst herstellen, indem wir viele Produkte verwenden, die in unseren Haushalten verfügbar sind.  Was lohnt sich zu nutzen, um den Boden zu düngen und dabei den Anteil chemischer Stoffe zu reduzieren oder sie ganz aus dem Anbau zu eliminieren?

Veröffentlicht: 23-08-2022

Warum lohnt es sich, natürliche Düngemittel zu verwenden?

Es gibt viele Gründe, warum es sich lohnt, auf organische Düngemittel zu setzen, wenn man Gemüse, Obst oder Blumen anbauen will.  Der erste Vorteil, der sich schon aus der Bezeichnung selbst ergibt, ist die natürliche Ursprung dieser Mittel.  Düngemittel, die auf der Basis von organischen Stoffen oder Abfällen hergestellt werden, ermöglichen es, den Anteil von Chemikalien im Anbau zu reduzieren, was aus ökologischer Sicht nicht zu unterschätzen ist.

Ein weiterer Vorteil von ökologischen Düngemitteln ist ihr kostenloser Charakter – wir können sie für den Eigenbedarf unter Verwendung von Haushaltsabfällen herstellen.  Viele Menschen reagieren überrascht, wenn sie hören, dass Kaffeesatz oder Brennnesseln, die auf dem Grundstück wachsen, perfekt zum Düngen von Pflanzen geeignet sind.

Indem wir Hausmüll, aber auch altes Laub, Gras oder Äste in wertvollen Dünger verwandeln, können wir die Abfallmenge in unseren Haushalten messbar reduzieren.  Viele Abfälle können, anstatt im Müll zu landen, ein “zweites Leben” gewinnen und zu einem besseren Wachstum unserer Pflanzen beitragen.

Ökologische Düngemittel: Arten und Anwendungen

Zu den am häufigsten verwendeten natürlichen Düngemitteln, die wir ohne größere Probleme für den eigenen Gebrauch herstellen können, gehören unter anderen:

  • Mist,
  • Kompost,
  • Kaffeesatz und Teesatz,
  • das Laub aus dem letzten Jahr,
  • Asche aus dem Kamin,
  • Brennnesseln.

Jedes der oben genannten Materialien kann verwendet werden, um eine Vielzahl von Kulturen zu versorgen. Nachfolgend finden Sie nützliche Tipps zur Herstellung von organischen Düngemitteln aus den hier aufgeführten Materialien.

Mist: ein beliebter und sehr wertvoller Dünger 

Mist ist für viele Menschen das Erste, was ihnen in den Sinn kommt, wenn sie von ökologischer Düngung hören.  Kein Wunder – dieser natürliche Abfall, der als Nebenprodukt der Geflügel- und Schweinezucht, aber auch von Rindern und Pferden anfällt, ist reich an Nährstoffen und Elementen – vor allem Stickstoff, der für ein effizientes Pflanzenwachstum notwendig ist.  Effektive Düngung mit Mist setzt voraus, dass er auf der Anbaufläche verteilt und anschließend durch Umgraben mit dem Boden vermischt wird.

Kompost – eine wertvolle Humusquelle

Ein weiterer rein natürlicher Dünger, der nicht extra aufbereitet werden muss, ist Kompost, das heißt eine Mischung aus Blättern, gemähtem Gras, Ästen, Schalen, verfaultem Gemüse oder Schalen.  Durch die Zugabe zum Boden erhöht sich der Anteil an natürlichem Humus im Boden und die Feuchtigkeit bleibt erhalten.  Kompost bewährt sich sehr gut als Dünger für Gemüse, Obstbäume, Rabattenkulturen oder Blumen.

Asche im Dienste eines besseren Wachstums 

Magnesium, Kalzium, Phosphor und Natrium sind die wichtigsten Elemente, deren wertvolle Quelle Holzasche ist, die unter andern aus der Verbrennung von Holz im Kamin gewonnen wird.  Es sollte jedoch daran erinnert werden, dass es sich um einen Dünger mit hohem pH-Wert handelt, der nicht zusammen mit der Kalkung des Bodens verwendet werden sollte.

Düngemittel aus Kaffee und Tee

Ein Abfall, den wir erfolgreich für den Anbau von Pflanzen verwenden können ist auch Kaffeesatz oder Teesatz. Ein solcher Dünger wird besonders für Blumen empfohlen: Rosen, Azaleen, Rhododendren oder Hortensien, aber auch für Karotten, amerikanische Blaubeeren oder Heidelbeeren.

Der getrocknete Kaffee- oder Teesatz muss mit Erde im Verhältnis 1:3 gemischt werden, und dann wird die vorbereitete Mischung unter die Pflanzen gestreut. Das Düngen sollte nicht öfter als einmal im Monat erfolgen.

Das Laub aus dem letzten Jahr als ökologischer Dünger

Wenn auf unserem Grundstück Laubbäume wachsen, lohnt es sich, die im Herbst abfallendes Laub zu sammeln, um im nächsten Jahr einen wertvollen Dünger daraus zu machen. Die Blätter werden gemahlen, mit Wasser übergossen und ca. 5 Stunden kochen lassen, bis eine gleichmäßige, dicke Masse entsteht. Nach dem Abkühlen kann sie z.B. unter Geranien gebracht werden.

Brennesseljauche, ideal für Pflanzen

Eine weitere Idee für umweltfreundlichen Dünger für den Eigenanbau ist Brennnesseljauche, die eine wertvolle Quelle für Eisen, Stickstoff, Phosphor und viele andere wertvolle Substanzen ist.  Zubereitungsmethode: 1 kg frische Brennnesseln (oder 200 g getrocknete) mit 10 Liter Wasser aufgießen und mindestens 2 Wochen unter täglichem Rühren stehen lassen.  Nach Abschluss der Gärung die Jauche, verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:10, zum Düngen von Gemüse, Obststräuchern oder Stauden verwenden.

Ist es möglich, natürliche Düngemittel in industriellem Maßstab herzustellen?

Durch die Verwendung vieler Haushaltsabfälle für Versorgung von Gemüse, Obstkulturen und Blumen kann der Einsatz chemischer Stoffe erheblich reduziert oder sogar ganz aufgegeben werden.  Die Annahmen nachhaltigen Wirtschaftens liegen auch den Düngemittelherstellern sehr nahe, die zunehmend Produkte aus organischen Bestandteilen in ihr Angebot aufnehmen.  Ein Beispiel dafür ist der Mist, den wir im Laden als trockenes und geruchsfreies Granulat kaufen können.

Der Vorteil der Verwendung natürlicher Düngemittel ist natürlich neben der Reduzierung der Konzentration an synthetischen Verbindungen auch die Einbringung von Humus und organischer Substanz in den Boden, die ein äußerst wichtiger Bestandteil eines jeden Bodens ist.  Es ist auch erwähnenswert, dass viele organische Düngemittel in ihrer Zusammensetzung pflanzensichere Stoffe enthalten, wodurch das Risiko der Überdüngung erheblich geringer ist als bei der Verwendung von Chemikalien.


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