Wo kann man Tenside kaufen? Hersteller: PCC-Gruppe

Tenside sind multifunktionale Substanzen mit einer einzigartigen Struktur, die sowohl in der Industrie als auch im Alltag eingesetzt werden. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Verbindungen ist der Tensidmarkt ein wichtiger Sektor der polnischen und globalen Wirtschaft.

Unsere
Tenside

Wir entwickeln effektive Lösungen für unsere Kunden auf der ganzen Welt. Wir helfen Ihnen, das Beste für Ihr Unternehmen zu wählen! Filtern Sie nach Anwendung, Branche oder Zusammensetzung und finden Sie die Tenside, die Sie interessieren.
Märkte
Pokaż więcej
 
 
Pokaż więcej Pokaż mniej
Funktion
Pokaż więcej
 
 
Pokaż więcej Pokaż mniej
Zusammensetzung
Pokaż więcej
Pokaż więcej Pokaż mniej

Was sind Tenside?

Tenside (oberflächenaktive Verbindungen) sind Substanzen mit vielen Funktionen und einer einzigartigen Struktur, die sowohl in der Industrie als auch im täglichen Leben verwendet werden.

Ihr Name leitet sich von der englischen Bezeichnung dieser Verbindungsgruppe, surface active agent, ab. Der Name „Tenside“ leitet sich vom lateinischen Wort tensus („gespannt“) ab und beschreibt die Fähigkeit von Tensiden, die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herabzusetzen.

Ein charakteristisches Merkmal von Tensiden ist die Fähigkeit, Mizellen zu bilden. Mizellen (lateinisch mica „Krume“ und micella „Krümchen“) sind eine Gruppe von Tensidmolekülen oder -ionen in einer Lösung, die in der Regel eine Kugelform annehmen. Je nach Lösungsmittel befinden sich ihre hydrophilen oder hydrophoben Teile im äußeren oder inneren Teil der Mizellen. Ihre Bildung geht mit Änderungen der Oberflächenspannung, des osmotischen Drucks oder der elektrischen Leitfähigkeit einher.

Manchmal werden Tenside mit Detergenzien gleich gestellt. Es sollte betont werden, dass dieser Ansatz falsch ist. Tenside sind die Hauptbestandteile von Detergenzien, d.h. von Reinigungs-, Wasch- und Spülmitteln. Neben Tensiden sind auch andere chemische Verbindungen wie aktive und passive Füllstoffe oder Additive in Detergenzien enthalten. Daher sollte die Definition eines Tensids verwendet werden, um eine chemische Einheit zu definieren, die aus zwei Gruppen – einer hydrophoben und einer hydrophilen – besteht.

Welche Arten von Tensiden können wir unterscheiden?

Tenside, die in Wasser unter Bildung von Anionen, Kationen oder in Abhängigkeit ihrer Ladung vom pH-Wert der Umgebung dissoziieren, gehören zur Klasse der ionischen Tenside. Tenside, die keine dissoziationsfähigen Gruppen besitzen, werden als nichtionische Tenside bezeichnet.
KLASSIFIZIERUNG NACH STRUKTUR/LADUNG

Je nach Struktur, genauer gesagt Ladung, die ionische Tenside in wässriger Lösung erhalten, werden sie in vier Typen eingeteilt.

Ionische Tenside

Anionische

haben ein hydrophiles Fragment, das mit einer negativen Ladung versehen ist. Sie zeichnen sich durch Reinigungs- und Waschfähigkeit aus. Sie kommen in Flüssig- und Pulver-Detergenzienformulierungen vor. Sie haben schäumende und benetzende Eigenschaften. Sie sind mäßig reizend für die Haut. Sie erfordern oft den Zusatz eines Tensids, das die Viskosität der Formulierung erhöht.

Kationische
haben einen positiv geladenen „Kopf“. Sie zeichnen sich durch konditionierende, antistatische und bakterizide Eigenschaften aus.
Amphotere
sie besitzen positive und negative Ladungen im oberflächenaktiven Teil. Sie haben schäumende, schaumstabilisierende, emulgierende und benetzende Wirkung. Sie reduzieren die reizende Wirkung von Chemikalien auf der Haut und verursachen selbst keine Reizungen. Sie sind mit anionischen Tensiden kompatibel. Sie zeichnen sich durch eine hohe biologische Abbaubarkeit aus.

Nichtionische Tenside

Nichtionische
hydrophiles Fragment hat keine Ladung. Diese Verbindungen zeichnen sich durch emulgierende, benetzende und dispergierende Wirkung aus. Sie haben die Fähigkeit, Schaum in hartem Wasser zu stabilisieren. Sie bieten einen synergistischen Effekt in Kombination mit anionischen Tensiden. Sie zeichnen sich durch eine hohe biologische Abbaubarkeit aus. Sie sind weniger reizend als anionische Tenside.
KLASSIFIZIERUNG NACH HLB-WERT

Eine weitere Möglichkeit der Klassifizierung von Tensiden ist die Einteilung nach Anwendungseigenschaften und nach dem HLB-Wert. Das hydrophil-lipophile Gleichgewicht (HLB) nach der von Griffin entwickelten Berechnungsmethode bestimmt den Anteil der hydrophilen Gruppen am Gesamtgewicht eines Tensids. Die Skala enthält Werte von 0 bis 20.

Je niedriger der HLB-Wert einer Oberflächenverbindung ist, desto höher ist ihre Löslichkeit in Ölen und anderen hydrophoben Verbindungen. Umgekehrt gilt: Je höher der HLB-Wert, desto hydrophiler die Verbindung – ihre Löslichkeit in Wasser nimmt zu und die Löslichkeit in Ölen nimmt ab.

Aufgrund der Einsatzmöglichkeiten von Tensiden wurden sie nach dem HLB-Wert in 7 Gruppen eingeteilt:

  • Entschäumer – HLB-Wert von 0-2,
  • Wasser-in-Öl (W/O) Emulgatoren – HLB-Wert von 3-6,
  • Benetzungsmittel – HLB-Wert von 7-9,
  • Öl-in-Wasser (O/W)-Emulgatoren – HLB-Wert von 8-15,
  • Wasch- und Reinigungsmittel – HLB-Wert von 12-15,
  • Schaumbildner – HLB-Wert von14-18,
  • Solubilisatoren – HLB-Wert von 12-18.

Die Klassifizierung nach dem HLB-Wert erleichtert die Auswahl geeigneter Tenside als Inhaltsstoffe in Formulierungen für bestimmte Anwendungen.

Was sind Eigenschaften und Funktionen von Tensiden?

Tenside haben eine komplexe chemische Struktur. Deswegen besitzen sie verschiedene Eigenschaften und Funktionen. Aus diesem Grund werden sie in fast jeder Industrie eingesetzt. Ein Tensid hat in der Regel mehrere Eigenschaften, die seine Zielanwendung beeinflussen. Bei der Produktion von Tensiden ist die richtige Auswahl der Rohstoffe von entscheidender Bedeutung. In diesem Stadium werden die Parameter und physikalisch-chemischen Eigenschaften der hergestellten Tenside und damit ihre anschließende Anwendung bestimmt. So werden z. B. bei der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln Tenside mit sehr guten Schaum- und Benetzungseigenschaften eingesetzt, während in der Kosmetikindustrie Tenside verwendet werden, die gute Emulgatoren sind.

Wenn Tenside in einer Flüssigkeit gelöst oder dispergiert sind, werden sie an den Phasengrenzen adsorbiert, wodurch sich die Oberflächenspannung zwischen den Phasen ändert. Diese Verbindungen haben auch die Fähigkeit zur Mizellenbildung. Tenside zeichnen sich durch Beständigkeit gegen Alkali und hartes Wasser aus

Löslichkeit von Tensiden in Wasser

Tenside sind aufgrund ihrer hydrophil-hydrophoben Struktur in vielen Lösungsmitteln löslich.

Die Löslichkeit von ionischen Tensiden beruht auf ihrer Fähigkeit, zu dissoziieren und Ionen zu bilden. Die Löslichkeit von nichtionischen Tensiden aus der Gruppe der Polyoxyethylen- oder Polyoxypropylen-Verbindungen beruht dagegen auf der Ausbildung von Wasserstoffbrücken zwischen Wassermolekülen und Ether-Sauerstoff.

Die Löslichkeit in polaren Verbindungen resultiert aus dem Vorhandensein eines hydrophilen Fragments im Molekül. Je länger und weniger verzweigt die Kohlenwasserstoffkette ist, desto geringer ist die Löslichkeit in Wasser.

Die Löslichkeit von Tensiden in Wasser kann durch die Modifikation ihrer Struktur beeinflusst werden. Eine Erhöhung der Löslichkeit ist möglich durch das Einbringen einer Polyoxyethylengruppe in das Molekül oder nach Überschreiten des Krafft-Punktes, d.h. einer bestimmten Temperatur, oberhalb derer ein sprunghafter Anstieg der Löslichkeit durch Mizellenbildung auftritt. Die Löslichkeit eines Tensids in Wasser kann durch den Einbau von Propylenoxid-Molekülen in seine Struktur verringert werden.

Die Löslichkeit von Tensiden in Wasser hängt auch eng mit dem HLB-Wert (Gleichgewicht zwischen dem hydrophilen und hydrophoben Anteil) zusammen.

Oberflächenspannung von Tensiden

Unter Oberflächenspannung versteht man die Kräfte, die auf die Oberfläche zwischen Phasen wirken. Sie ist eine konstante und charakteristische Größe für jede Flüssigkeit, die stark von der Temperatur und der Umgebung abhängt, mit der die Flüssigkeit in Kontakt ist. Oberflächenspannung ist das Ergebnis eines Ungleichgewichts der Kräfte, die auf die Moleküle an der Oberfläche der Flüssigkeit und in der Flüssigkeit wirken.

Tensidmoleküle werden an der Oberfläche der flüssigen Phase adsorbiert, wobei sie sich mit ihrem polaren Kopf zum Inneren der Flüssigkeit und ihrem hydrophoben Schwanz zur Luft hin orientieren. Infolge dieser Ausrichtung der Moleküle sinkt die Oberflächenspannung der Flüssigkeit. Bei Zugabe größerer Mengen an Tensid verteilen sich die Tensidmoleküle ungeordnet in der Flüssigkeit, bis die kritische Mizellbildungskonzentration (CMC) überschritten wird. Dann beginnen die Moleküle, sich in Kugelformen zu organisieren, die Mizellen genannt werden.

Mit zunehmender Tensidkonzentration in der Lösung sinkt deren Oberflächenspannung bis zu einem gewissen Grad und bleibt unabhängig von einer weiteren Erhöhung der Substanzkonzentration konstant. Nichtionische Tenside senken die Oberflächenspannung am effektivsten.

Die Kenntnis der kritischen Mizellisierungskonzentration ist bei der Verwendung von Tensiden sehr wichtig. Sie bestimmt die Grenzkonzentration des verwendeten Tensids, die für den Einsatz im Produkt am besten geeignet ist.

Methoden zur Messung der Oberflächenspannung umfassen die stalagmometrische Methode, die Kapillaranstiegsmethode und die Blasendruck-Methode.

Schäumungseigenschaften von Tensiden

Unter Schäumungseigenschaften versteht man die Fähigkeit von Tensiden, Schaum zu bilden. Ihr Maß ist das Volumen des Schaums, der aus einer Lösung, die ein Tensid enthält, unter definierten Bedingungen erzeugt wird. Diese Eigenschaft von Tensiden resultiert aus ihrer Fähigkeit, Mizellen zu bilden und Luftblasen zu stabilisieren.

In reinen Flüssigkeiten findet der Schaumbildungsprozess nicht statt. Um Schaum zu erzeugen wird Luft oder ein anderes Gas in die Flüssigkeit mit dem entsprechenden Tensid eingeleitet. Dann erfolgt die Anordnung der Tensidmoleküle an der Flüssigkeit-Gas-Phasengrenze. Bei einer hohen Tensidkonzentration in der Lösung ordnen sich die Tensidmoleküle senkrecht zur Flüssigkeit-Gas-Phasengrenze an. Die hydrophilen „Köpfe“ richten sich zur Flüssigkeit hin aus, während die hydrophoben „Schwänze“ zur Luft hin ausgerichtet sind. Wenn Gasblasen aus der flüssigen Phase freigesetzt werden, werden Tensidmoleküle an der Gasoberfläche adsorbiert und bilden Schaum.

Die Schäumungseigenschaft von Tensiden hängt von mehreren Faktoren ab, z. B. der Konzentration und der chemischen Struktur des verwendeten Tensids, dem pH-Wert der Lösung, dem Vorhandensein anderer Komponenten in der Lösung und der Wasserhärte. Tensidmoleküle mit einer Alkylkette aus 12-15 Atomen und einer Polyoxyethylenkette, die 10 bis 12 Oxyethylengruppen enthält, haben die stärkste Schäumungseigenschaft. Im Gegensatz dazu haben Tensidmoleküle mit einer Alkylkette von weniger als 10 und mehr als 16 Kohlenstoffatomen das schlechteste Schäumungsvermögen.

Die Schäumbarkeit von jedem Tensid kann durch Modifikationen in seiner Struktur gesteuert werden. Die Einführung einer Polyoxypropylen-Gruppe in das Tensidmolekül ermöglicht es, sein Schäumungsvermögen zu reduzieren, und die Zugabe von Ethylenoxid erhöht das Schäumungsvermögen des Tensids.

Die Schäumungseigenschaft von Tensiden spielt eine wichtige Rolle in vielen industriellen Anwendungen, z. B. bei Flotation von Mineralien, Herstellung von Detergenzien oder in der Lebensmittelindustrie. In manchen Fällen ist das Schäumen unerwünscht oder sogar schädlich. Dieses Phänomen stört vor allem in den Prozessen der Textilindustrie, des industriellen Waschens, und in automatischen Haushaltswaschmaschinen. Um das Schäumen von Tensiden zu beseitigen oder zu reduzieren, ist es möglich, Entschäumer (z. B. Silikonpräparate oder einige nichtionische Tenside) zu verwenden.

Tenside, die zu Entschäumern gehören, haben den HLB-Wert von 1,5 bis 3. Bei der Prüfung der Schaumbildungsfähigkeit von Tensiden werden neben dem Volumen des erzeugten Schaums auch dessen Stabilität und Dichte bewertet.

Das Benetzungsvermögen von Tensiden

Das Benetzungsvermögen ist eine weitere charakteristische Eigenschaft von Tensiden. Aufgrund der Fähigkeit der Moleküle, die Oberflächenspannung zwischen einer Flüssigkeit und einem Festkörper zu senken und Luft von der Oberfläche von Festkörpern zu entfernen, wird die Verteilbarkeit eines Flüssigkeitstropfens auf einer Oberfläche deutlich erhöht. Mit anderen Worten: Das Benetzungsvermögen bedeutet die Fähigkeit von Tensidmolekülen und deren Lösungen, sich auf der Oberfläche, auf die sie aufgetragen wurden, auszubreiten. Das Ergebnis dieses Phänomens ist eine Absenkung der Energiebarriere zwischen der Lösung und der benetzten Oberfläche. Das Phänomen führt zu einer Vergrößerung der Kontaktfläche, was die Effektivität und Geschwindigkeit eines bestimmten Prozesses (wie z. B. Waschen) beeinflusst.

Vergleicht man eine reine Flüssigkeit mit einer Flüssigkeit mit einem Tensid-Zusatz, so ist ein deutlicher Unterschied in den von den beiden Tropfen belegten Oberflächen festzustellen.

Dank des Benetzungsvermögens von Tensiden ist es möglich, Gewebe schnell mit Wasser zu benetzen, wodurch der Waschvorgang beschleunigt wird. Diese Eigenschaft wird auch in der Landwirtschaft (z.B. bei der Benetzung von Blattoberflächen mit Spritzflüssigkeit), in der Farben- und Lackindustrie sowie in der Bauindustrie genutzt.

Die Größe, die die Fähigkeit einer Flüssigkeit beschreibt, einen Festkörper zu benetzen, ist der Kontaktwinkel Θ, d. h. der Winkel zwischen der benetzten Oberfläche und dem benetzenden Tropfen. Wenn der Winkel gleich Null ist, bedeutet dies eine vollständige Benetzung einer gegebenen Oberfläche durch einen Flüssigkeitstropfen. Ein Winkel von 0° < Θ < 90° ist charakteristisch für teilweise benetzende Flüssigkeiten, während ein Winkel von 90° < Θ < 180° teilweise nicht benetzende Flüssigkeiten kennzeichnet. Flüssigkeiten, die gar keine Benetzungsfähigkeit haben, weisen einen Kontaktwinkel Θ von 180° auf.

Emulgieren

Emulgieren ist die Bildung einer Suspension aus zwei unlöslichen, nicht mischbaren Substanzen, von denen mindestens eine flüssig ist. Durch diesen Vorgang entsteht ein heterogenes Dispersionssystem, eine so genannte Emulsion. Wenn beide Komponenten flüssig sind, ist eine Emulsion eine Suspension von Tröpfchen der einen Phase in der anderen. Dann ist eine der Flüssigkeiten die kontinuierliche Phase – die äußere Phase, und die andere ist die dispergierte Phase – die innere Phase. Damit ein solches System stabil ist, muss ein Tensid verwendet werden, das die Tröpfchen der einen Flüssigkeit umgibt, sie von der anderen Phase trennt und verhindert, dass sie sich zu größeren Aggregaten zusammenschließen. Dies wird durch die richtige Anordnung der Tensidmoleküle erreicht. Sie richten sich mit dem hydrophilen Kopf zum polaren Lösungsmittel und dem hydrophoben Schwanz zur unpolaren Phase hin aus. Auf diese Weise entstehen Öl-in-Wasser-Emulsionen, bei denen die kontinuierliche Phase polares Wasser mit dispergierter unpolarer Ölphase ist oder analog – W/O-Emulsionen, d.h. Wasser-in-Öl.

Mischungen von Gasen und Feststoffen in einer Flüssigkeit, Suspensionen von Silberverbindungen in einer Flüssigkeit (sog. fotografische Emulsion), und Mischungen, die in Verbrennungsmotoren verwendet werden (sog. Kraftstoff-Luft-Emulsion) sind keine Emulsionen.

Die Affinität eines Emulgators zur Ölphase und zur Wasserphase wird durch den HLB-Wert (Gleichgewicht zwischen dem hydrophilen und hydrophoben Anteil) beschrieben. Dieser Wert gibt an, ob ein bestimmtes Tensid Wasser-in-Öl- oder Öl-in-Wasser-Emulsionen besser stabilisiert. Emulgatoren mit einem HLB-Wert von weniger als 10 stabilisieren in der Regel Wasser-in-Öl-Emulsionen, während Emulgatoren mit einem HLB-Wert von über 10 Öl-in-Wasser-Emulsionen stabilisieren.

Ein wichtiger Faktor beim Emulgieren ist die Stabilität der entstehenden Emulsionen und die Leichtigkeit, mit der sie entstehen. Emulgatoren können eine Reihe von Eigenschaften und Anwendungen besitzen, die für die Erfüllung der beabsichtigten Funktion nützlich sind. Beispielhafte Anforderungen an Emulgatoren sind: Herabsetzen der Oberflächenspannung an der Phasengrenze, Verhinderung der Inversion, Stabilisierung von Emulsionen oder fehlende Toxizität und Geruch. In der Regel besitzen einzelne Emulgatoren nur einen Teil der gewünschten Eigenschaften, daher wird oft eine Mischung aus ausgewählten Emulgatoren verwendet.

Die Fähigkeit, Emulsionen zu bilden, ist entscheidend für den Einsatz von Tensiden in vielen Industriebranchen. Dank dieses Phänomens ist es möglich, Kosmetika, Farben, Klebstoffe, Lacke und Kunststoffe herzustellen. Darüber hinaus werden Tenside als Emulgatoren in der Metallurgie-, Lebensmittel-, Bergbau-, Kraftstoff-, Textil-, Chemie-, Bau- und vielen anderen Industrien eingesetzt.

Detergenzien

Die Reinigung ist der Prozess der Entfernung von Verschmutzungen. Sie erfolgt unter Beteiligung von Tensidmolekülen, die Schmutzpartikel umgeben und sich mit unpolaren Schwänzen, d.h. Kohlenwasserstoffketten, zu ihnen positionieren. Sie lösen dann die Verunreinigung vom Substrat ab und umgeben sie von allen Seiten, so dass eine Mizelle entsteht. Die so gebildete Emulsion erleichtert die Schmutzentfernung.

Es sollte erwähnt werden, dass Tenside in Kombination eine synergistische Wirkung zeigen. Synergismus ist ein Phänomen, bei dem die Wirkung von zwei oder mehr Komponenten größer ist als die Summe der Teileffekte jeder einzelnen Komponente.

Wo werden Tenside eingesetzt?

Tenside werden dank ihrer Vielfältigkeit und spezifischen Struktur in einem sehr breiten Spektrum eingesetzt. Sie werden sowohl im täglichen Leben als auch in der Industrie verwendet. Täglich sind sie in Geschirrspülmitteln, Farben, Lacken, Klebstoffen, Kosmetika, Körperpflegemitteln und vielen anderen Produkten zu finden. Tenside erfüllen eine Vielzahl von Funktionen in fertigen chemischen Formulierungen. Die wichtigsten davon sind: Waschen und Reinigen, Benetzen, Emulgieren, Dispergieren, Schäumen, Schaumreduzieren, Regulation des pH-Werts und andere. Außerdem verbessern sie die Anwendungseigenschaften, die Haltbarkeit und die Wirksamkeit der fertigen Produkte. Eingesetzt in industriellen technologischen Prozessen, erhöhen sie deren Effizienz und Effektivität.Tenside gehören aufgrund ihrer Eigenschaften und ihres breiten Anwendungsspektrums zu den wichtigsten und am häufigsten vorkommenden chemischen Verbindungen im Alltag. Sie verbessern den Lebenskomfort erheblich und ermöglichen einen kontinuierlichen industriellen Fortschritt.

Tenside, die in kosmetischen Produkten enthalten sind, können eine Reihe von unterschiedlichen Funktionen erfüllen. Dazu gehören das Entfernen von Unreinheiten von der Hautoberfläche oder die Erzeugung von Aktivschaum. Tenside können auch als Lösungsvermittler, pH-Regler, Emulgatoren in Wasser-in-Öl- oder Öl-in-Wasser-Emulsionen, Benetzungsmittel und Antischaummittel verwendet werden.

In jedem Haushalt gibt es Produkte, die ohne die Beteiligung von Tensiden ihre Funktion nicht erfüllen würden. Zu solchen Produkten gehören Seifen, Badegels, Zahnpasten, Shampoos, Körperlotionen, Cremes oder Farbkosmetika. Tenside ermöglichen die Entfernung von Staub, pathogenen Mikroorganismen, toten Epidermiszellen, lipophilen Verunreinigungen, wie z. B. überschüssiges Serum, und hydrophilen Verunreinigungen, wie z. B. Mineralsalze, die Bestandteile von Schweiß sind, von der Haut.

Außer kosmetischen Produkten verwenden wir in unserem Haushalt täglich auch Detergenzien. Man sollte beachten, dass sie nicht nur im Haushalt, sondern auch in industriellen und institutionellen Einrichtungen zur Reinigung benutzt werden. Tenside, die zur Herstellung von Detergenzien verwendet werden, finden wir u. a. in Waschpulvern, Waschflüssigkeiten und -kapseln, Geschirrspülmitteln, Spülmaschinentabs und -pulvern sowie in verschiedenen Präparaten zur Reinigung aller Arten von Oberflächen. „Richtige Waschmittel“ sind Wirkstoffe von Reinigungsmitteln, zu denen Reinigungsmittel auch andere Substanzen enthalten, wie z. B.: Farbstoffe, Duftstoffe, Weißmacher oder pflegende Zusatzstoffe. Im Rahmen der kontinuierlichen Entwicklung der Detergenzien-Industrie bringen die Hersteller neue, innovative Produkte mit neuartigen Inhaltsstoffen auf den Markt. Dazu gehören u.a. moderne Tenside, die die Qualität und Effizienz der Endprodukte verbessern. Zudem werden diese Stoffe zunehmend auf Basis natürlicher Inhaltsstoffe hergestellt, was sie weniger belastend für die Umwelt macht.

Die Landwirtschaft ist eine der wichtigsten Industrien, da sie für die Nahrungsmittelproduktion verantwortlich ist. Sie beeinflusst auch andere Industrien, wie z.B. die Textil-, Chemie- und Pharmaindustrie und andere. Dies ist vor allem auf den Bedarf der Industrie an verschiedenen Arten von Rohstoffen zurückzuführen, die für die Herstellung der jeweiligen Produkte notwendig sind. Tenside spielen eine wichtige Rolle in der landwirtschaftlichen Produktion. Dank ihnen sind zum Beispiel Pestizide – Präparate aus der Gruppe der Pflanzenschutzmittel oder Düngemittel – effizienter und effektiver. Denn die Fähigkeit von Tensiden, die Oberflächenspannung einer Arbeitsflüssigkeit zu senken, ermöglicht es, die Pestizid- oder Düngerdosis pro Hektar Nutzfläche zu reduzieren.

Die Fähigkeit, die Oberflächenspannung herabzusetzen, sowie Emulgations- und Benetzungseigenschaften sind die wichtigsten Eigenschaften von Tensiden, die in Agrochemikalien eingesetzt werden. Dank ihnen ermöglichen Tenside eine bessere Haftung des Produktes und eine bessere Verteilung seiner Tröpfchen auf der Pflanzenoberfläche. Außerdem werden Agrochemikalien schneller aufgenommen, was die Gefahr des Abwaschens durch Regen verringert. Das ist besonders wichtig bei Pflanzen, deren Blätter mit einer dünnen Wachsschicht bedeckt sind. In der Landwirtschaft werden hauptsächlich wenig schäumende Tenside eingesetzt, da Schaumbildung unerwünscht ist. Ergänzend sei erwähnt, dass Tenside auch in der Tierfutterproduktion und in der Obst- und Gemüseverarbeitung eingesetzt werden.

Die Entwicklung der Industrie und fortschrittlichen Technologien ist mit einer immer intensiveren Konstruktion und Nutzung von spezialisierten und innovativen Maschinen und Anlagen verbunden und damit auch mit den Stoffen, die für deren korrekten und effizienten Betrieb verantwortlich sind. Es ist bekannt, dass eine richtige Vorbereitung der Oberfläche die Effektivität und Qualität der Metallbearbeitung beeinflusst. Daher ist es notwendig, Maschinenteile zu schützen, die durch Reibungskräfte einem Abrieb ausgesetzt sind. Um dieses Phänomen zu verhindern, werden spezielle Bearbeitungsflüssigkeiten eingesetzt, z. B. in der Automobilindustrie, bei der Herstellung von Haushaltsgeräten, in der Galvanotechnik und in anderen Industriebereichen, in denen Metalle bearbeitet werden. Tenside sind ein notwendiger Bestandteil von industriellen Prozessflüssigkeiten. Die Eigenschaften dieser Verbindungen bestehen unter anderem darin, die Ölkomponenten der Verarbeitungsflüssigkeit zu emulgieren und für eine ausreichende Schmierung zu sorgen. Die reinigende und entfettende Wirkung von Tensiden wird auch in metallurgischen Prozessen genutzt.

Kunststoffe umfassen eine breite Palette von synthetischen und halbsynthetischen Materialien, die eine wichtige Rolle in verschiedenen Industriebranchen spielen. Wegen dem Einfluss, den sie auf die Umwelt haben, unterliegt ihre Produktion immer mehr Einschränkungen und Anforderungen. Dies führt zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Produktionstechnologie und damit zu einer besseren Qualität der Endprodukte wie Reifen, Dichtungen, Isolierungen, Kleidung, Möbel, Farben, Lacke, Klebstoffe und viel mehr. Tenside sind auch ein Bestandteil von Kunststoffen. Bei der Herstellung von Latex werden z. B. ihre emulgierenden Eigenschaften genutzt, während für eine bessere Abdeckung von lackierten Oberflächen die Benetzungsfähigkeit wichtig ist. Darüber hinaus erleichtern Tenside die Einarbeitung von Pigmenten in Farben. Durch ihre dispergierenden Eigenschaften beeinflussen sie auch die endgültige Form von Farben und Lacken.

Die Textilindustrie beschäftigt sich in erster Linie mit der Verarbeitung von Rohstoffen zu Fasern, Maschenwaren und Geweben aller Art. Der Prozess ist sehr komplex und besteht aus mehreren Schritten. Bei chemischen Verarbeitungsprozessen werden Hilfsmittel eingesetzt, zu denen auch Tenside gehören. Die Haupteigenschaften von Tensiden bei der Behandlung von Fasern und Textilien sind die hohe Benetzungsfähigkeit, Waschwirkung (Vorbereitung von Faser und Gewebe auf eine weitere Verarbeitung), entfettende Eigenschaften (z. B. bei der Reinigung von Wolle) und emulgierende Eigenschaften (z. B. beim Färben).

Anlagen und Produktionshallen der Lebensmittel-, Molkerei-, Brauerei-Industrie und in anderen Branchen sind Einrichtungen, in denen es auf Sauberkeit und Hygiene ankommt. Regelmäßige Pflege in diesen Bereichen hilft, hygienische Produktionsbedingungen aufrechtzuerhalten, die Lebensdauer der eingesetzten Geräte zu verlängern und das Risiko von Störungen und Unfällen zu verringern. Strenge Hygiene- und Sauberkeitsregeln in Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden sind aus gesundheitlichen Gründen unerlässlich.

Große Wäschereien in Hotels oder Krankenhäusern oder industrielle Waschanlagen erfordern entsprechend fortschrittliche Wasch- und Reinigungsmittel mit ausgewogener Zusammensetzung. Um eine entsprechende Effektivität von Waschmitteln zu gewährleisten, werden entsprechende Wasch- und Reinigungstechnologien eingesetzt, bei denen spezielle Tenside mit maßgeschneiderten Benetzungs- oder Wascheigenschaften verwendet werden. Diese Mittel sind auch mit desinfizierenden Komponenten kompatibel und verstärken deren Wirkung, indem sie das Eindringen in die gereinigten Oberflächen erleichtern. Tenside mit ausgewogenen schaumbildenden und Wascheigenschaften ermöglichen die Durchführung von wichtigen industriellen Reinigungsprozessen, wie CIP (Clean in Place). Tenside spielen daher eine Schlüsselrolle in industriellen und institutionellen Reinigungsprozessen.

Die vielfältige Struktur von Tensiden ermöglicht ihren breiten Einsatz in nahezu allen Lebensbereichen. Neben den oben genannten Anwendungen spielt diese Gruppe von Verbindungen eine wichtige Rolle in der:

  • Lebensmittelindustrie – als Stabilisatoren und Emulgatoren,
  • Papier- und Textilindustrie – als Bestandteile von Farben, Lacken und Tinten,
  • Erdöl- und Bergbauindustrie – als Emulsion-Entferner bei der Rohöl-Entsalzung und als Zusatzstoffe für Erdölprodukte,
  • Mikroelektronik – zur Herstellung magnetischer Partikel,
  • Pharmazeutika,
  • Schaumlöschmittel.

Die in der Industrie am häufigsten verwendeten Tenside sind anionische und nichtionische Tenside. Kationische Tenside werden aufgrund ihrer schlechteren biologischen Abbaubarkeit viel seltener eingesetzt. Amphotere Tenside werden aufgrund ihrer hohen Produktionskosten meist in Spezialanwendungen und Kosmetika genutzt.

 

Die gebräuchlichsten anionischen Tenside sind lineare Alkylbenzolsulfonate – LAS. Diese Stoffe werden aufgrund ihres geringen Preises und ihrer Umweltverträglichkeit massenhaft eingesetzt. Darüber hinaus sind Sulfate von Fettalkoholen und deren Alkoxylate sowie sulfonierte Alpha-Olefine häufig verwendete Tenside, während unter den nichtionischen Tensiden ethoxylierte Fettalkohole, alkoxylierte Alkylphenole und Alkylpolyglucoside am häufigsten verwendet werden.

Wie wirken sich Tenside auf die Umwelt aus?

Tenside haben eine begrenzte Auswirkung auf die Umwelt. Einige von ihnen sind leicht biologisch abbaubar und haben keine schädliche Wirkung auf Pflanzen, Tiere und Menschen. Sie tragen auch nicht zur Boden- oder Wasserverschmutzung bei.

Einige Gruppen von Tensiden sind jedoch gefährlich für die Umwelt. Am schädlichsten sind kationische Tenside und ihre Metaboliten (z. B. Nonylphenol), die bei der Zersetzung von Tensiden durch Bakterien entstehen. Diese Substanzen werden schnell absorbiert und greifen in den Lebenszyklus von Organismen ein, was zu Funktionsstörungen bei diesen führt. Stoffe, die nicht biologisch abbaubar sind, verbleiben unverändert in der Umwelt. In kleinen Konzentrationen stellen sie in der Regel keine große Gefahr dar.

Es ist jedoch zu beachten, dass einige Tenside auch für Menschen gefährlich sind. Sie können die Haut, Augen und Atemwege reizen oder sogar beschädigen. Tenside können auch nach dem Verschlucken schädlich sein. Aus diesem Grund muss bei der Arbeit mit diesen Verbindungen eine geeignete persönliche Schutzausrüstung verwendet werden.

Was sind die Prognosen für den Tensidmarkt?

Sowohl in Polen als auch weltweit steigt die Nachfrage nach Tensiden allmählich, insbesondere in den Regionen der Welt mit großen Ballungszentren (Asien-Pazifik). Die vorliegende Marktforschung bestätigt, dass das Interesse an dieser Gruppe chemischer Verbindungen wächst und in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird. Der Hauptgrund für diesen Trend wird in der wachsenden Nachfrage der Bevölkerung nach Waschmitteln, Kosmetika und Körperpflegeprodukten gesehen. Ein weiterer Faktor für das Wachstum der Nachfrage nach Tensiden ist die Entwicklung der Industrie und damit die Zunahme der Nachfrage nach spezialisierten Tensiden mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften. Heute wird der Markt dieser Verbindungen von Dutzenden führender Hersteller gebildet, und die Entwicklung der Tensidindustrie wird vor allem durch Innovation, die Multifunktionalität der Produkte, die Identifizierung von Marktnischen und die Anpassung des spezialisierten Angebots an individuelle Bedürfnisse der Kunden, die in verschiedenen Branchen tätig sind, bestimmt. Aus diesem Grund konzentrieren sich Tensidhersteller auf die Implementierung innovativer Produkte, Entwicklung neuer Produktionstechnologien und die Suche nach neuen Spezialanwendungen.

Der Markt für Tenside ist in zwei Bereiche unterteilt. Der erste besteht aus Tensiden, die in großen Mengen produziert und verbraucht werden. Der zweite sind Spezial-Tenside, deren Parameter und Eigenschaften auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Beide Gruppen erfreuen sich großer Beliebtheit bei Kunden, die hauptsächlich Unternehmen aus dem Bereich von Haushaltschemie und Körperpflege sowie Hersteller von Formulierungen für industrielle Anwendungen sind. Der Absatz erfolgt direkt durch die Hersteller oder über Vertriebsnetze.

Die Einflussfaktoren für den Absatz von Tensiden sind insbesondere: Nachfrage nach Produkten, die auf deren Basis hergestellt werden, Entwicklungstrends in Industriebereichen sowie neue Technologien. Einen großen Einfluss haben auch die Wirtschaftslage, die Geldpolitik und die Möglichkeiten der Außenfinanzierung. Auch die Preise und Verfügbarkeit von Rohstoffen, der Wettbewerb unter den Anbietern von Tensiden und die Kosten ihrer Herstellung haben einen großen Einfluss auf den Absatz von Tensiden.

Die Region mit dem am schnellsten wachsenden Tensidmarkt, sowohl was den Absatz als auch den Verbrauch angeht, ist der asiatisch-pazifische Raum. Derzeit ist es der vielversprechendste Markt für Hersteller dieser Wirkstoffgruppe. Das Potenzial liegt in makroökonomischen Faktoren wie hoher Dynamik des Wirtschaftswachstums, ungesättigten Märkten, Bevölkerungswachstum und steigendem Lebensstandard. Der europäische Markt unterscheidet sich vom Weltmarkt durch eine hohe Sättigung und hohe Wettbewerbsfähigkeit. Der europäische Markt unterscheidet sich vom globalen Markt dadurch, dass er stark gesättigt und wettbewerbsintensiv ist. Der größte Verbraucher in Bezug auf Tenside in Europa sind die im westlichen Teil des Kontinents gelegenen Länder, insbesondere Deutschland.