Wohin mit Polyurethanschaum?

Als einer der beliebtesten Dämmstoffe ist Polyurethanschaum ein üblicher Abfall auf Baustellen oder in renovierten Räumen. Wo kann man ihn entsorgen, um die Umweltbelastung zu minimieren?

Veröffentlicht: 8-03-2022

Was ist Polyurethanschaum und wofür wird er verwendet?

Polyurethanschaum (PUR) ist eine Kunststoffart, die hauptsächlich aus Polycarbamat besteht. Er wird in speziellen Druckbehältern verkauft. Er schäumt erst beim Auftragen auf und schafft so ein voluminöses Material mit wertvollen Dämmeigenschaften. Nach dem Aushärten füllt er den vorhandenen Raum aus und wirkt als Abdichtung und Schutz gegen Feuchtigkeit und Frost.

Es gibt zwei Grundtypen von Polyurethanschaum – PUR-Weichschaum und PUR-Hartschaum. Letzterer zeichnet sich durch eine außergewöhnliche mechanische Festigkeit und einen niedrigen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten aus. Polyurethan-Weichschaum wiederum ist wasserdampfdurchlässig, lässt den Innenraum „atmen“ und ist eine hervorragende Schalldämmung.

Beide Schaumarten werden häufig im Außen- und Innenbereich verwendet. Sie werden hauptsächlich zum Abdichten von Türen und Fenstern aus Holz, PVC und Aluminium sowie zum Isolieren von Wänden und Decken verwendet. Auch Risse und Installationsdurchführungen sowie Fugen verschiedener Art werden damit gedämmt und abgeklebt. Allerdings fällt bei der Anwendung immer eine große Menge Abfall an. Wo kann er entsorgt werden?

Ist PUR-Schaum sicher?

Als Dämmmaterial verwendeter Polyurethanschaum stellt keine Gefahr für Personen im Gebäude dar. Ganz im Gegenteil – er schützt vor Pilz- und Schimmelbildung. Er wird zum Abdichten von Wohnhäusern empfohlen. Arbeiter, die den Schaum auftragen, sollten Vorsicht bewahren (lesen Sie mehr über Sprühdämmungen).

Jedoch gelten unbenutzte Reste des Polyurethanschaums nach dem Aushärten als Abfall und auf einer größeren Baustelle kann viel davon anfallen. Obwohl er weniger giftig ist als viele andere Kunststoffe, ist er dennoch eine Belastung, die nicht auf der Deponie landen sollte.

Wo kann man unbenutzten Polyurethanschaum entsorgen?

Wie andere Abfälle, die keine Haushaltsabfälle sind, sollte der übrig gebliebene Polyurethanschaum ordnungsgemäß zu einer Abfallsammelstelle gebracht werden. Diese Möglichkeit können Privatpersonen nutzen, die zuvor eine Anmeldung zur Abfallentsorgung für ihre Immobilie eingereicht haben.

Optional kann auch ein Container für Bauabfall bestellt werden, in den man Polyurethanschaum auch in größeren Mengen guten Gewissens entsorgen kann. Eine Alternative für kleinere Räume oder eine begrenzte Abfallmenge sind die sog. Big Bags, also Säcke mit verstärkter Struktur für Bauarbeiten. Beide werden von spezialisierten Unternehmen abgeholt.

Recycling von Polyurethanschaum

Abfälle aus Polyurethanschaum können, obwohl sie wenig brauchbar aussehen, wiederverwertet werden (Lesen Sie mehr über Recycling). Aus dieser Sicht gilt Polyurethan als Werkstoff von hohem ökologischen und ökonomischen Wert.

Nach der Zerkleinerung dienen Polyurethanabfälle beispielsweise zur Herstellung von:

  • Dämm- und Akustikmatten,
  • Reha-Matratzen,
  • Dämmplatten,
  • Schutzmaterialien in Sportanlagen.

Auf diese Weise werden nicht nur die Abfallmengen in den Deponien reduziert, sondern auch die Produktionskosten anderer Kunststoffe. Es lohnt sich, daran zu denken, wenn man überlegt, wohin man den Polyurethanschaum entsorgen sollte.


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Redaktionsteam PCC Greenline® Blog

Der Blog PCC Greenline® der Group PCC  setzt sich aus Experten aus verschiedenen Bereichen der „grünen Chemie“ und der „nachhaltigen Industrie“ zusammen. Diese geben nicht nur ihr Wissen weiter, sondern schöpfen auch aus ihren Erfahrungen, was es ihnen ermöglicht, ausgewählte Themen ganzheitlich und umfassend darzustellen.

Das Autorenteam des Blogs besteht aus erfahrenen Fachleuten aus den Forschungs- und Entwicklungs- sowie den Vertriebsabteilungen der Group PPC. Daher werden in den Artikeln Fragen sowohl aus technischer als auch aus geschäftlicher Sicht behandelt.

Experten aus Abteilungen, die u. a. für ESG- oder Umweltaktivitäten zuständig sind, teilen ebenfalls ihr Wissen und ihre Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen der grünen Chemie und der Nachhaltigkeit. Die Artikel befassen sich daher mit relevanten Themen der heutigen Welt und stellen mögliche Lösungen vor, die zum Aufbau einer nachhaltigeren Zukunft beitragen können.

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