Futterzusätze für Geflügel – Arten, Verwendungszweck und Wirkung. Womit sollte man die Ernährung von Hühnern bereichern?

Was sind Futterzusätze für Geflügel? Wirkung, Ziele und Bedeutung für die Zucht.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um Substanzen, die dem Futter zugesetzt werden, um dessen bestimmte Eigenschaften zu verbessern und die spezifischen Bedürfnisse der Tiere zu befriedigen. Wichtig ist, dass sie nicht allein wirken, sondern vielmehr eine Art Ergänzung der Ernährung darstellen.

Je nach Art und Verwendungszweck können sie die Verdauungsprozesse optimieren, die Immunität der Vögel stärken oder einfach für eine bessere Verwertung der übrigen Nährstoffe sorgen, die direkt aus dem sogenannten Grundfutter gewonnen werden.

In der Praxis greifen Züchter zu diesen Mitteln, um den Hühnern die Aufnahme von Proteinen, Vitaminen und Mineralien zu erleichtern, was sich in einem schnelleren Gewichtszuwachs und einer besseren Fleischqualität (vor allem bei Masthühnern) oder einer höheren Anzahl und besseren Qualität der Eier (insbesondere bei Legehennen) niederschlägt.

Welche Arten von Zusatzstoffen werden in der Hühnerfütterung verwendet? Überblick.

Gemäß der gängigen Klassifizierung gibt es mehrere Hauptgruppen von Futterzusatzstoffen, die die Ernährung von Geflügel bereichern. Technologische Zusatzstoffe verbessern bestimmte Eigenschaften des eigentlichen Futters. Zootechnische Zusatzstoffe verbessern die Produktivität, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Zucht. Sensorische Zusatzstoffe beeinflussen Geschmack und Geruch, während diätetische Zusatzstoffe der Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen dienen. Welche Zusatzstoffe in welcher Menge an die Herde verfüttert werden sollten, hängt unter anderem vom Alter der Hühner, ihrer Art (Zuchtzweck) sowie den Besonderheiten der Produktion selbst ab.

Nachdem wir nun die Einführung hinter uns haben, ist es an der Zeit, die einzelnen Futterzusatzstoffe zu besprechen.

#1 Ernährungszusätze (Vitamine und Mineralstoffe)

Diese Gruppe umfasst eine ganze Reihe von Vitaminen – von A, D3, E und K bis hin zu den Vitaminen der B-Gruppe. Die Aufgabe der Zusatzstoffe ist einfach: Sie sollen Situationen vermeiden, in denen es zu einem Mangel an einem dieser Nährstoffe kommen könnte. Ein Mangel an Vitamin A kann nämlich zu Sehstörungen und Infektionen führen. D3 kann Rachitis verursachen. Die Vitamine der Gruppe B können hingegen Stoffwechselstörungen verursachen.

Ebenso wichtig sind Mineralstoffe wie Selen, Zink, Kupfer, Kalzium und Phosphor, die für den Aufbau von Knochen und Eierschalen verantwortlich sind, sowie Magnesium, das die Funktion des Nervensystems beeinflusst.

#2 Probiotika und Präbiotika

Probiotika bilden eine günstige Mikroflora im Darm der Vögel. Präbiotika wiederum sind Nahrung für diese guten Bakterien. Sie wirken direkt schützend auf das Verdauungssystem, indem sie die Entwicklung von Krankheitserregern hemmen und die Verdauungsprozesse unterstützen. Zusätzlich stimulieren sie das Immunsystem. Indirekt verbessern sie die Futterverwertung.

#3 Futterenzyme

Diese Inhaltsstoffe erleichtern den Abbau schwer verdaulicher Bestandteile des Futters (z. B. Phosphor, Ballaststoffe, Proteine usw.). Auf diese Weise tragen sie zu einer besseren Ernährung der Hühner und damit zu einer effizienteren Verwertung des Futters bei (was sich auch in der Fleisch- oder Eierproduktion widerspiegelt).

#4 Säuerungsmittel und Konservierungsstoffe

Sie haben die Aufgabe, den pH-Wert im Verdauungstrakt zu senken, wodurch das Geflügel vor der Bildung und Entwicklung von Bakterien geschützt wird. Darüber hinaus unterstützen sie die Verdauung von Proteinen und erhöhen die Verwertbarkeit von Mineralien. Ihre zweite Aufgabe ist der Schutz des Futters für Hühner während der Lagerung. Dabei verhindern sie die Entwicklung von Schimmel und Bakterien.

#5 Pflanzenextrakte und Phytobiotika

Sie werden gesundheitsfördernd eingesetzt – zur Verbesserung der Gesundheit, zum Schutz oder zur Behandlung bereits erkrankter Tiere. Je nach Art können sie antimikrobiell, entzündungshemmend und antioxidativ wirken sowie den Appetit anregen oder die Verdauung fördern. Zu den beliebtesten gehören: ätherische Öle aus Oregano, Thymian, Zimt, Rosmarin und Knoblauch. In vielen Fällen haben sich Mischungen bewährt, die besser wirken als einzelne Inhaltsstoffe.

#6 Antioxidantien

Sie neutralisieren die schädlichen Moleküle (freie Radikale), die für den sogenannten oxidativen Stress verantwortlich sind, der zu Zellschäden führen und die Produktivität der Vögel beeinträchtigen kann. Sie wirken sich positiv auf das Immunsystem aus und verbessern die Qualität von Fleisch und Eiern. Ihre Verwendung ist besonders in sogenannten Stresssituationen (z. B. bei hohen Temperaturen, beim Transport von Geflügel, bei Impfungen usw.) empfehlenswert.

Wie werden sie verwendet? Fütterungsregeln.

Grundsätzlich sind die Empfehlungen des Herstellers des jeweiligen Futterzusatzes zu beachten. Achten Sie insbesondere auf folgende Aspekte:

• Anpassung der Futterzusätze an die jeweilige Art der Haltung, das Alter der Hühner und ihren Gesundheitszustand.
• Einhaltung der Wartezeiten und Sicherheitsvorschriften bei der Verwendung bestimmter Zusatzstoffe.
• Vermeidung der Verwendung von Mitteln, die miteinander interagieren können (und potenziell gefährlich für Tiere sein können).
• Lagerung unter geeigneten Bedingungen (vom Hersteller angegebene Temperatur und Luftfeuchtigkeit). Sie sollten an einem trockenen und kühlen Ort gelagert werden – ohne Sonneneinstrahlung.

Für Legehennen

Die Grundlage für die Ernährung in einer auf die Eierproduktion ausgerichteten Zucht sind natürlich Zusatzstoffe, die eine möglichst hohe Qualität des Endprodukts gewährleisten. Legehennen benötigen insbesondere: bewährte Kalziumquellen (in der Hochsaison benötigen die Vögel sogar ein Vielfaches davon), die für den Aufbau der Eierschalen verantwortlich sind. Vitamin D3 wirkt unterstützend, indem es die Aufnahme von Kalzium erhöht. Eine wichtige Rolle spielen Xanthophylle (natürliche Pigmente), die dem Eigelb eine intensive Farbe verleihen.

Für Masthühner

Hühner, die für die Fleischproduktion bestimmt sind, zeichnen sich durch ein schnelles Wachstum und eine schnelle Zunahme der Muskelmasse aus. Dies bedeutet auch einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen, zu denen gehören: Enzyme, die die Verdauung des Futters verbessern, Probiotika, die die Immunität unterstützen, und Säuerungsmittel, die das Wachstum von Krankheitserregern hemmen. Eine richtige Dosierung, die an das Alter der Hühner angepasst ist, ist sehr wichtig. In den ersten Lebenswochen müssen Präbiotika verabreicht werden, die die Mikroflora aufbauen. Selen und Vitamin E hingegen verbessern die Fleischqualität.

Warum lohnt es sich? Wirtschaftliche und züchterische Vorteile.

Zu den wichtigsten Vorteilen zählen eine höhere Futterverwertung (um bis zu mehrere Prozent) und eine höhere Eierproduktion (ebenfalls um bis zu mehrere Prozent). Aber das ist noch nicht alles.

Es ist jedoch zu beachten, dass neben dem rein produktiven Aspekt (mehr und besseres Fleisch oder Eier = höhere Gewinne aus dem Verkauf der Rohstoffe) die richtige Dosierung von angepasstem Futter für Geflügel auch das Wohlbefinden der Hühner beeinflusst. Es verbessert nicht nur ihre Kondition und beugt vielen Gesundheitsproblemen vor (z. B. Durchfall, Verdauungsprobleme, Stress usw.). Darüber hinaus hat sie einen realen Einfluss auf die Verringerung der Sterblichkeit dieser Vögel.

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