Die Qualität von chemischen Rohstoffen ist ein wichtiger Bestandteil der pharmazeutischen Produktion

Die pharmazeutische Industrie hebt sich von anderen Bereichen der chemischen Industrie durch hohe Wachstumsdynamik und überdurchschnittliche Rentabilität ab. Gleichzeitig ist sie eine der innovativsten Industrien und investiert erhebliche finanzielle Mittel in die Forschung und Entwicklung. Die Entwicklung der Medizin, demografischer Wandel in Zusammenhang mit dem Altern und ein erhöhtes Gesundheitsbewusstsein haben die Nachfrage nach Arzneimitteln erheblich gesteigert.

Veröffentlicht: 2-08-2017

Ebenfalls ein wichtiger Einflussfaktor auf die Lage der Pharmabranche sind legislative Rahmenbedingungen.  Die Veränderung am Verfügbarkeitsstatus bestimmter Arzneimittel, von verschreibungspflichtigen zu rezeptfreien Produkten, ist ebenfalls wichtig.

Der Hauptbestandteil der meisten auf dem Markt verfügbaren Arzneimittel ist der pharmazeutische Wirkstoff. Dies sind aktive pharmazeutische Substanzen, auch bekannt als Wirkstoffe, welche für die therapeutische Wirkung von Medikamenten verantwortlich sind. Durch die hohe Anzahl bekannter Wirkstoffe gibt es viele Methoden zur Synthese dieser Verbindungen. In diesen Synthesen wird eine Vielzahl an Roh- und Hilfsstoffen genutzt. Achtlos ihrer Funktion müssen alle Rohstoffe sehr hohe Qualitätsanforderungen erfüllen, die in dem Arzneibuch festgelegt sind. Per Definition ist es eine offizielle Auflistung von Arzneimitteln, welche die geltenden Normen für deren Zusammensetzung, Dosierung, Herstellung und Lagerung, sowie Methoden der Qualitätsprüfung enthält. Das Arzneibuch legt fest, welche Medikamente eine Freigabe zur Vermarktung in bestimmten Ländern oder Gebieten erhalten. Es enthält außerdem eine Liste von Rohstoffen, welche zur Zubereitung von verschreibungspflichtigen Medikamenten, d. h., handgefertigt in einer Apotheke nach Anweisung der ärztlichen Verordnung, genutzt werden dürfen.

Eine der Grundsubstanzen mit einem breiten Anwendungsspektrum in der Herstellung von Medikamenten ist Natriumhydroxid. Sein Beitrag ist, unter anderem, die beliebte Salicylsäure, d. h., ein Bestandteil von Präparaten mit schmerzlindernder, entzündungshemmender und fiebersenkender Wirkung. Natriumhydroxid wird auch in der Zahnmedizin für seine antiseptische Wirkung genutzt. Diese Verbindung erzeugt in Verbindung mit Natriumhypochlorit ein sogenanntes Antiformin, d. h., eine basische Natriumhypochloritlösung.  Antiformin hat eine stark desinfizierende Wirkung und wird genutzt, um Dentinkanälchen während zahnärztlicher Behandlungen zu spülen. Das von der PCC-Gruppe angebotene Natriumhydroxid erfüllt die hohen Qualitätsanforderungen des Europäischen Arzneibuchs. Dadurch ist es möglich, dieses Produkt in der pharmazeutischen Industrie zu nutzen.

Zu den in der Herstellung von Arzneimitteln genutzten Verbindungen zählen auch chlorierte Benzolderivate. Zu dieser Gruppe zählen Monochlorbenzol (MCB) und o-Dichlorbenzol. Sie sind Teil der Synthese von Acetaminophen, das als schmerzlinderndes und fiebersenkendes Arzneimittel verwendet wird. 3,4-Diphenylamin, ein Zwischenprodukt bei der Synthese von Paracetamol (auch bekannt als N-Acetyl-p-aminophenol), wird auch durch die Nutzung von Chlorbenzolen gewonnen. Zusätzlich werden diese Verbindungen bei der Herstellung von Zoledronsäure verwendet.  Dies ist ein häufig verwendetes Arzneimittel bei der Behandlung von Frauen mit postmenopausaler Osteoporose sowie bei der Behandlung von krebsartigen Läsionen im Knochengewebe. Seine Funktion ist es, den Prozess, der zur Schwächung der Knochenstruktur führt, zu hemmen und dadurch das Risiko für Brüche zu reduzieren und Schmerz zu lindern. Diese Verbindungen werden zudem in der Herstellung von Chlorphenoxamin, einem Bestandteil von Antiallergika, verwendet.

Eine Vielfalt von Anwendungen in der pharmazeutischen Industrie nutzen zudem anorganische Säuren, einschließlich Salzsäure. Die PCC-Gruppe ist ein Hersteller von hochreiner Salzsäure in pharmazeutischer Qualität (min. Konzentration 37 %), sowie in Lebensmittelqualität (min. Konzentration 33 %). Diese Verbindung agiert als Reduktionsmittel in der Herstellung von Ascorbinsäure (gemeinhin bekannt als Vitamin C). Salzsäure ist außerdem ein Reduktionsmittel in der Synthese von p-Aminobenzoesäure, auch bekannt als Vitamin B10. Die grundliegende Verwendung von Salzsäure in der pharmazeutischen Industrie ist zur Katalyse bei der Synthese von Wirkstoffen, pH-Wert-Kontrolle und Entionisierung von Wasser.

Die Entwicklung der Medizin und die steigende Nachfrage nach Arzneimitteln ergeben eine Liste von bekannten Wirkstoffen, die jedes Jahr durch weitere Positionen bereichert wird. Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Patienten. Deshalb sollte die Gewährleistung von höchster Qualität der hergestellten Medikamente und die Sicherheit ihrer Anwender eine der Prioritäten für alle Arzneimittelhersteller sein. Die sorgfältige Auswahl von chemischen Rohstoffen und während des Herstellungsprozesses genutzten Materialien ist eine der Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen.

Quellen:
  1. Sława M. Baranowska, Ze słownika farmaceuty-aptekarza; wyjaśnienie wybranych podstawowych pojęć związanych z farmacją
  2. https://www.britannica.com/science/pharmacy
  3. Rufina Stella Ludwiczak, Chemia organiczna w służbie farmacji
  4. Graham L. Patrick, Chemia medyczna

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